Wir haben Bonus Folgen diesen Monat für euch im Podcast! Diese Folgen sind vollständige Interviews in Originalsprache aus unserer kurzen Serie über nachhaltige Ernährung Systeme.
Beschreibung
Der erste Gast ist Bastiaan Frich, der Mitbegründer von Urban Agriculture Basel (UAB). Dieses Netzwerk fördert Organisationen und Projekte in der Region Basel, die sich für einen biologischen und ganzheitlichen Lebensmittelkreislauf einsetzen. Bastiaan erzählt über die Aktivitäten von UAB, die Erfolge und Herausforderungen seit der Gründung in 2010. Er teilt seine Definition einer nachhaltigen Ernährung sowie seine Empfehlungen für den Alltag damit jede und jeder von uns beitragen kann, und vieles mehr.
Auf ihrer Website erfährt ihr mehr über UAB. Ihr könnt euch auch mit ihnen auf Instagram und Facebook verbinden.
Alle Folgen der kurzen Serie über nachhaltige Ernährung findet ihr hier.
Transkript
Claire 00:26
Hallo liebe Zuhörerinnen und Zuhörern, ganz herzlich willkommen zum Podcast Narratives of Purpose, dies ist unser aller erste deutschsprachige Folge, sowie eine spezielle Folge, die wir als Bonus anbieten mit einem vollständigen Interview aus unserer Miniserie über nachhaltige Ernährungssysteme, welche wir im Februar und März dieses Jahres veröffentlicht haben. In dieser Serie habe ich Gründerinnen und Gründer aus der Schweiz aus Amerika und England interviewt die Vorreiter sind in der Bewegung für nachhaltige Lebensmittel. Wenn ihr unseren Podcast zum ersten Mal hört, dann stelle ich mich kurz vor, mein Name ist Claire Murigande, ich bin die Moderatorin des Podcast indem einzigartige Geschichten vorgestellt werden, Geschichten von Menschen, die dazu beitragen die Gesellschaft positiv zu verändern. Also wenn ihr euch inspirieren lassen wollt, um selbst engagiert zu werden, dann seid ihr hier genau richtig. Nun zum heutigen Gast Bastiaan Frich. Bastiaan ist Mitgründer von Urban Agriculture Basel, ein gemeinnütziges Netzwerk, das Organisationen und Projekte in der Region Basel fördert, die sich für einen biologischen und ganzheitlichen Lebensmittel Kreislauf einsetzen. Ich werde an dieser Stelle nicht viel mehr verraten, sondern ich lass euch gleich in dieses spannende Gespräch eintauchen und wünsche euch viel Spaß beim Hören. Vergisst bitte nicht unser Podcast zu bewerten mit fünf Sternen auf Spotify oder sogar einem Kommentar auf Apple Podcasts. Danke für die Unterstützung!
Claire 02:12
Hallo Bastiaan. Danke, dass du dabei bist, der für den Narratives of Purpose Podcast, also wie du weißt, ich bin jetzt sozusagen auf der Suche von Menschen, die etwas bewegen im Bereich nachhaltige Ernährung und ich bin auf Urban Agriculture gestoßen und du bist auch Teil von diesem Team. Ich möchte zuerst anfangen mit einer eher persönlichen Frage, bevor wir in die Aktivitäten und die ganze Geschichte von Urban Agriculture Basel kommen, wie würdest du definieren nachhaltige Ernährung oder nachhaltige Lebensmittelproduktion ?
Bastiaan 02:46
Das ist natürlich eine sehr große Frage, eine auch nicht ganz einfache Frage und ich denke meine Definition, die ist nicht sakrosankt oder in den Stein gemeißelt. Sie verändert sich auch immer wieder nach Lebenslage oder auch nach Lebensphase und ich denke jetzt mit Urban Agriculture Basel mein Engagement die letzten 15 Jahre ist schon etwas, was sich herauskristallisiert, ist für mich die Friedensarbeit im weitesten Sinne, oder? Und wenn wir eigentlich ein Teller Essen vor uns haben, dann gestalten wir die Landschaft hier und anderswo. Jeder Teller, jeder Acker ist irgendwo gewachsen hier oder anderswo und ich denke, für mich ist nachhaltige Ernährung, wenn ich eigentlich esse, so dass es den Frieden fördert hier und anderswo für Menschen, Tiere, Pflanzen und andere Wesen.
Claire 03:42
Jetzt kommen wir zu Urban Agriculture, kannst du vielleicht erzählen, wie ist diese Organisation entstanden? Du bist dabei 15 Jahren, habe ich richtig verstanden? Erzähl uns ein bisschen über die Geschichte dieser Organisation und was ist auch deine Rolle im Team.
Bastiaan 03:56
Also Urban Agriculture Basel wurde 2010 gegründet, ich bin seit der Gründung mit dabei, ich bin quasi Mitbegründer dieser Organisation. Der Impuls kam ganz klar von einer anderen Organisation die Sozialökonomie Basel, die bereits seit Jahrzehnten davor sich engagiert hat in Basel für eine soziale Gerechtigkeit, vor allem aus der Arbeiterbewegung aus einer sozialen Bewegung und der Präsident Isidor Wallimann hat dann eigentlich zur Gründung von Urban Agriculture Basel aufgerufen, weil sie inspiriert auf von anderen Städten, er hat auch in Amerika doziert und an anderen Universitäten Gast Referenten Status gehabt und dann auch mit dem sichtbaren Vakuum in Basel, dass es sehr viel Engagement gerade gibt seit gewissen Katastrophen z.B. 89 Schweizerhalle aber auch anderen Einflüssen, dass da ein Vakuum gibt für ein Engagement im Bereich der Lebensmittel. Es gibt z.B. sehr viel Engagement für soziale Gerechtigkeit, für Energiethemen und andere Themen, aber im Bereich Ernährung gab es nichts eigentlich im engeren Sinn. Und dann in dieses Vakuum sind wir eigentlich hinein gegangen und haben einfach begonnen, mit diesem ganz klassischen schweizerischen Modell, mit einem Verein, Menschen zu ermutigen, selber aktiv zu werden. Das ist eigentlich, was wir seit der Gründung tun und was wir bis heute tun. Wir versuchen Menschen sehr niederschwellig zu ermutigen selber aktiv zu werden in einem Living Transformation Lab, das wäre so ein Fancy Schlagwort oder eben in einem Experimentierfeld, Menschen zu ermutigen etwas zu tun, einfach jetzt etwas zu machen. Und an Alternativen zu arbeiten, ohne dass wir sagen, wir haben die Antwort bereit.
Wir sehen business as usual is not an option, das wissen wir auch aufgrund von soliden Datengrundlagen. Wir arbeiten natürlich viel auf Grundlage immer noch des Weltagrarberichts, aber es gibt auch andere Berichte, wie der EAT Commission Report als Beispiel, mit dem Planetary Health Diet und daran orientieren wir uns. Und wir sehen business as usual ist eigentlich keine zukunftsfähige tragbare Lösung und darum versuchen die Alternativen zu schaffen, ohne dass wir den Anspruch haben, wir haben die fertigen Lösungen, aber wir haben den Mut etwas auszuprobieren, zu experimentieren, anzupassen, zu reflektieren, zu scheitern gemeinsam und wir schaffen natürlich eben eine Community wo man eben dann auch ein vertrauensraum hat, etwas auszuprobieren, sich zu inspirieren, sich gegenseitig zu unterstützen oder eben auch mal in einem sage ich mal traurigen Moment in den Arm zu nehmen und sagen, OK das war vielleicht keine gute Idee let’s try another one. Eben auch natürlich eingebettet und inspiriert von anderen Bewegungen auch nationalen und internationalen wie Transition Town als Beispiel. Was wäre, wenn Basel essbar wäre? Das war so unsere Ursprungsfrage und daraus sind auch sehr viele andere 'was wäre wenn' Fragen entstanden. Und daraus sind jetzt in den letzten 12 Jahren etwa 100 Projekte entstanden, die Teil unseres Netzwerkes sind und die sind entlang des ganzen Lebensmittel Netzwerkes oder der lebensmittelversorgungskette, ich habe lieber das Wort Netzwerk, aber klassischerweise entlang der lebensmittelversorgungskette von der Produktion über die Verarbeitung über die Verteilung über das Einkaufen, Kochen, Essen über das Rezyklieren, Kompostieren, Saatgut und so schließt sich der Kreis.
Claire 07:40
Und wie groß ist diese Community? Du hast gesagt 100 Projekte und sogar über 100 Projekte seit 12 Jahren, und ich nehme an diese Community hat gewachsen, und dieses Netzwerk ist größer geworden, es gibt verschiedene Partner, kannst du da ein bisschen erzählen, mit wem arbeitet ihr und wie groß ist diese Community eigentlich?
Bastiaan 07:58
Kann man auf verschiedenen Ebenen natürlich beantworten. Einerseits vielleicht vorneweg wie jede Organisation auch jede NPO, also jede Non-Profit-Organisation jede gemeinnützige Organisation wie wir eine sind als Verein, durchläuft gewisse typische Organisationsphasen, und wir waren natürlich in den Anfangsjahren eher eine wilde junge Organisation, da ist man auch noch mehr vielleicht in einer Grauzone. Man ist noch weniger determiniert. Man ist noch viel freier im Bouquet sag ich jetzt mal und irgendwann haben wir so genannte Pfadabhängigkeiten und dann ist man ein bisschen definierter oder determinierter, und man hat dann andere Herausforderungen in der Organisation. Das heißt, du musst das auch ein bisschen unterscheiden mit wem haben wir früher gearbeitet mit wem arbeiten wir heute und wie haben wir uns entwickelt oder wie sind wir gewachsen und auch wieder geschrumpft. Wir hatten nie den Anspruch einfach maximum Mitglieder z.B. zu generieren und diese quantitativen Zahlen kommunizieren zu können. Unser Anspruch war immer Menschen zu begeistern zu motivieren, ihr Verhalten zu ändern und aktiv zu werden. Und eine Verhaltensänderung auch in der Ernährung, oder vor allem in der Ernährung, alltäglich und emotional ist nicht einfach das wissen wir und das wissen alle die damit arbeiten. Wir sind so etwas wie sehr stark an Gewohnheiten gebunden und diese zu verändern ist nicht so einfach gibt es verschiedene auch psychologische Modelle dazu, wie man das machen kann und wir haben z.B. immer gesagt, das ist eigentlich auch bereits länger klar, wir müssen nicht predigen und wir wollen auch nicht den Finger heben, sondern wir wollen ein vergnügliches sinnliche Alternativen schaffen, die einfach besser sind, die einfach mehr Spaß machen, die nährend sind auf allen Ebenen für mich als Mensch in der Beziehung zu mir selber zu anderen Menschen aber auch zur Natur. Und in diesem Sinne kann man schon sagen, wir sind dort gewachsen in der Anzahl Projekte in dieser Resonanz, dass immer wieder Menschen zu uns kommen und wir wie eine Referenzstelle geworden sind oder weinen Kompetenzstelle geworden sind, vor allem, um Projekte zu lancieren zu starten und einfach die nötigen Puzzlestücke zusammenzubringen, damit man dann genügend Vertrauen hat oder Mut hat, oder wer Unterstützung hat etwas zu starten. Dort sind wir im klassischen Sinne gewachsen mit den hundert Projekten, das heißt da wir haben ca. 100 Projektleiterinnen und Projekte und haben einen relativ stabilen Stand an Mitglieder des sind eigentlich alles in dem Sinn passive Mitglieder, das sind eher Gönnerinnen und Gönner, die uns unterstützen und uns so einen Sockel Beitrag leisten, das sind etwa 3 bis 400. Dann haben wir in den hundert Projekten, und das ist das, was uns immer interessiert hat, wir haben das dezentrale aufgeprallt. Die Projekte sind sehr autonom und selbstverwaltet. Sie sind auch wieder eigene juristische Strukturen, Vereine, oder andere Spin-Offs, GmbHs, gemeinnützige Genossenschaften, oder sogar Stiftungen oder wie auch immer und die haben ihre eigene Mitglieder. Hauptsache die Menschen sind aktiv und ermutigt etwas zu tun. Dann kommen wir schon auf einige tausend, oder?
Der andere Aspekt der Frage war, mit wem arbeiten wir zusammen. Das ist auch sehr vielfältiger. Also Einerseits als NPO ist man, ich arbeite gerne mit dem sogenannten drei Markt Modell, wir sind in einem Multi-Stakeholder Umfeld und in all diesen Teilen oder Marktanteilen sind wir natürlich mit anderen Partnern am Arbeiten. Wir sind in verschiedenen Gremien, wo wir politisch arbeiten, wo wir mit dem Kanton und/oder der Gemeinde arbeiten. Wir sind ja sehr auf die Region Nordwestschweiz also vor allem Basel fokussiert, das ist speziell als Stadt Kanton, aber wir sind sicher auf dieser Ebene immer wieder mit unterschiedlichen Ämtern, das hat wiederum damit zu tun, wer gerade im Amt gewählt ist, mit manchen hat man es einfacher mit anderen schwieriger, das gibt eine Fluktuation. Und dann aber auf der anderen Seite im dritten gemeinnützigen Sektor brauchen wir Förderpartnerinnen Förderpartnern, das heißt wir arbeiten in den meisten Projekten auf der Projekt Ebene mit Stiftungen zusammen, gibt es natürlich einige wichtige lokale aber natürlich auch nationale. Und dann in unserem Kuchen sag ich jetzt mal von zivilgesellschaftlichem Engagement gibt es natürlich viele Organisationen, wo wir zusammenarbeiten, das sind dutzende bis hunderte je nachdem, was wir machen was für Aktivitäten, Events, oder eben Projekte halt vielleicht mehr im akademischen Bereich oder daneben viel mehr auch im aktivistischen Bereich. Da würde ich jetzt gar nicht wollen irgendjemand hinauspicken, das sind wirklich alle einzigartig, alle sind wichtig und alle sind gut alte Beziehungen. Das ist auch das Motto der Stunde, der nächste Buddha ist die Gemeinschaft würde ich mal frei zitieren, oder anders gesagt, heute braucht es Allianzen, es braucht gute Partnerschaften und da arbeiten wir mit sehr vielen anderen Organisationen zusammen.
Claire 13:24
Ja, ich glaube du hast Recht, die Kollaboration ist heute sehr, sehr wichtig würde ich sagen, sogar mehr wichtig als Wettbewerber eigentlich. Weil so wenn alle zusammenkommen, dann gibt es eigentlich eine Vielfalt an Erfahrungen, Ideen wie man auch Lösungen finden kann. Und ich finde alles, was du jetzt erzählt hast und so viel Partnern, die ihr habt, das geht eigentlich in dieser Richtung. Ich habe mich eigentlich etwas gefragt, als ich auf der Webseite gekommen bin und eben einfach das Wort ‚Urban Agriculture‘ habe mich vorgestellt, wird eigentlich in der Stadt produziert? Wie soll man das sich vorstellen? Hast du da vielleicht ein Beispiel an Projekte?
Bastiaan 14:05
Ja, klar also einerseits natürlich die Einladung die Projekt Profile auf der Webseite anzuschauen und das ist er wirklich auch als Inspiration gedacht. Sehr viele von diesen Projekten geht es nicht mal im ersten Schritt darum die Menschen, dass sie dort mitmachen sollen oder können aber ist eine Option bei vielen Projekten, aber es kann auch eine Inspiration sein, selber etwas zu verändern oder eben selber den Mut zu bekommen. Also, wenn die das können, kann ich das auch probieren. Das Aufnahmeprozedere oder das Lancierungsprozedere für Projekte bei uns ist sehr einfach. Das sind 9 Schritte und die sind transparent aufgelistet und dann ist es eigentlich nicht zu einer Hexerei, oder ? Aber natürlich gibt's ganz klassische Projekte, aber das sind eigentlich die wenigen, also sind die Minderheit, aber du stellst dir vielleicht jetzt wie New York vor, diesen begrünten Flachdächern mit der Gemüseproduktion. Haben wir im engeren Sinn nicht in Basel, wir versuchen, wenn immer möglich im Boden das Potenzial auszuschöpfen. Aber klar, es gibt Verdichtungsthematik und wir haben sehr viel Potenzial auf Flachdächern einerseits für Biodiversität andererseits, aber vielleicht auch für Produktion. Ich sage vielleicht auch müssen wir genau noch prüfen, ist dann immer eine komplexere Frage. Aber wir haben natürlich einige Gemeinschaftsgärten. Wir versuchen natürlich mit dem zu arbeiten, was wir haben, wir haben eine sehr tolle Grundlage auch in Basel muss man sagen. Wir haben etwas 6‘000 Familiengärten, ich weiß nicht mehr genau was sind die aktuellen Zahlen, weil es sind wieder einige weniger geworden, aber trotzdem wir haben das. Wir haben sehr gut organisierte von Kanton sehr gut organisierte Kompostierung dezentrale Kompostierung, wo wir schon dort etwas 6000 dezentrale Kompostanlagen haben. Also wir haben dort, wir versuchen darauf aufzubauen, wir müssen gar nicht alles neu erfinden. Wir schreiben auch nicht alles auf unsere Fahne. Wir finden uns auch nicht nur hip und cool, sondern wir versuchen einfach etwas beizutragen, und in diesem Sinne gibt es diese Gartenprojekte, auch ganz viele kleine Gartenprojekte, auch in den Familiengartenareal Mehrgenerationenprojekte, oder Kindergarten mit Altenheim oder mit Wohnen im Alter und solche Sachen, oder z.B. ich selber aber mal, als ich an der Universität Biologie studiert habe, habe ich parallel zum Unisport, habe ich Unigärtnen gegründete. Da haben wir auch drei vier kleine Familiengärten und eine Auswahl von einem Garten haben wir kleine Gemeinschaft Gärten nur mit Studenten und Alumni, auch Professor und Doktorierende, PhDs, haben wir zusammen gegärtnert ist auch gut für die Gesundheit. Am Abend hast du noch etwas Gutes und Gesundes zum Essen.
Da gibt es schon viele, aber eben auch nochmals, um die Brücke zu schlagen zu dem, was ich vorhin gesagt habe, wir haben Projekte entlang der ganzen Lebensmittelversorgungskette. Es gibt auch Projekte, die zum Beispiel Wildkräuter und Unkräuter sammeln und die veredeln zu Produkten. Oder wir haben auch ganz klassische Bildungsprojekte oder saisonales Kochen. Wir haben Pilzproduktion auf Kaffeesatz. Da gibt es wirklich einen ganz vielfältigen Blumenstrauß, das sind eigentlich eben der Kreativität relativ wenig Grenzen gesetzt, also da kann man sich ziemlich ausdrucken. Und das kann man auch ohne Garten. Man kann das in der Küche, man kann das durch das Einkaufsverhalten, man kann das durch den Ausgang, man kann das durch einen kleinen Balkon, oder man kann das über Gemeinschaftsgärten oder was auch immer.
Claire 17:48
Es ist eigentlich alles möglich, oder? Und das ist was man nie so oft hört, weil man denkt, ah das ist aber schwierig. Ich habe keinen Garten, ich habe keinen Balkon, aber eigentlich ist alles möglich.
Bastiaan 17:58
Ja, es ist jedenfalls sehr, sehr viel möglich. Und es braucht auch manchmal ein bisschen Disziplin, einmal wirklich kreativ zu werden wirklich mal hinzusetzen und wirklich ein kreativer Raum zu eröffnen, oder eben auch den Mut über den eigenen Schatten zu springen und vielleicht mal eben zu schauen, was gibt es für Organisationen, die sich bereits auch engagieren, weil es gibt in sehr vielen Städten solche Initiativen einerseits vielleicht sogar von der Kommune, also so von der Gemeinde aus, oder eben dann bottom up grassroot movement. Die aller meisten Projekte, die sind wirklich einfach aus einem inneren Impuls von Bürgerinnen entstanden. Das ist wirklich Milizarbeit und gemeinnützige Arbeit und das hat andere inspiriert, die haben da mitgemacht, oder haben ihr eigenes Ding gestartet und das ist eigentlich, wie wir arbeiten. Unser Bild, dass wir haben ist immer, dass wir sagen wir versuchen einen fruchtbaren Nährboden zu schaffen, dass ich unsere Metapher und die Projekte das sind die Pflanzen und wenn wir einen fruchtbaren Nährboden haben, dann arbeitet die Mykorrhiza gibt es einen dynamischen Marktplatz einen unterirdischen und dann kann man die Synergien und Emergenzen nutzen.
Claire 19:16
Und was würdest du sagen? Was ist die Auswirkung, dass du sage ich es mal bis jetzt beobachtet hast in diesen letzten was 12 Jahren an deine Arbeit oder vielleicht an die Organisation allgemein? Weil du hast vorhin auch gesagt, das Ziel ist immer mit dieser Spaß Komponente die Verhaltung zu ändern, einfach die Leute zu ermutigen. Hast du da einen Unterschied gesehen in den letzten sage ich jetzt mal 10-12 Jahren? Oder hat etwas auch dicht überrascht, dass du nicht erwartet hast?
Bastiaan 19:47
Ja, also überrascht hat uns immer wieder sehr Vieles, eines Mal sehr positiv manchmal auch Rückschläge und wie harzig das System ist. Das ist schon nicht immer einfach und gleichzeitig auch, wenn wir zurücksehen, Okay wenn hundert Projekte entstanden ist und das sind sicher auch mehrere, mehr als das entstanden, sind auch nicht alle in unserem Netzwerk. Das ist auch nicht unser Anspruch und man sieht auch die Komplexität der Projekte oder ihre Skalierung, wenn Projekte natürlich Super gut laufen, dann kann man sie multiplizieren, man kann sie skalieren und dann kann man wieder weiter schauen. Vielleicht auch angeknüpft an der vorherigen Frage, wenn man nicht einen Gemeinschaftsgarten hat, dann ist das wirklich primär ein sensibilisierendes Projekt, dann überlegen sich aber die Menschen, wie wollen wir einkaufen? Dann sehen Sie es gibt gewisse Alternativen gibt es nicht, dann kann man sie aber selber vielleicht schaffen, oder? Also haben wir z.B. eine Foodcourt gegründet, die hat dann Lebensmittel Gemeinschaft Basel geheißen, dort haben wir gemerkt ja, aber entspricht immer noch nicht unserem Anspruch, wie dort die Landwirtschaft betrieben wird, die dort zu verändern kann man nach einsetzen, aber ist auch ein Träger Prozess. Also können wir auf eigene Gelände Wirtschaftsbetriebe gründen, die dann wirklich produzieren? Jetzt haben wir z.B. ein Projekt, oder zwei solidarische Landwirtschaft Projekte aktuell, Plankton ein neueres das wirklich innerhalb der Stadt Basel auch dezentral Lebensmittel produziert in einem Abo System. Wir haben aber auch jetzt bereits seit 8-9 Jahren die solidarische Landwirtschaft Nuglar Gärten, ein Demeter Betrieb etwas außerhalb von Basel. Aber sie liefern immer jetzt in den letzten Jahren zwischen 80 und 120 Abos und Depots in die Stadt, und das ist dann wirklich einen essentiellen Bestandteil der Lebensmittelversorgung mindestens von ein paar Familien, und das lässt sich eigentlich weiterdenken.
Und jetzt, gerade wenn man sieht, wenn man deine Frage auch nochmal aufnimmt, ich glaube es gibt größere Erfolge, zu denen wir einfach beigetragen haben und die man auch demütig feiern muss und die vielleicht auch von außen gar nicht explizit wahrgenommen werden, als dass wir dort wesentliche Beiträge geleistet haben. Aber das ist typisch für grassroot movement, oder? Und da bewegt man sich auch immer wieder in Grauzonen, aber es ist natürlich schon so, Wenn heute der Kantons- und Stadtentwickler, ich habe vor zwei Wochen einen Vortrag von ihm gehört und ich habe mich sehr, sehr gefreut, als ich seinen Vortrag gehört habe, ich hatte das Glück ich war sein Nachredner, ich konnte nach ihm sprechen und es war sehr schön zu sehen seine Präsentation, was er eigentlich heute alles präsentieren kann als gewissermaßen schon fast da seine Selbstverständlichkeit, aber er ist zwei Jahre im Amt. Dass er das heute präsentieren kann, hat sehr viel mit unserem Engagement zu tun vor 10 Jahren, mit unserem politischen Engagement, unserem penetranten politischem Engagement auch im Hintergrund, aber auch bei Abstimmungen, jetzt z.B. auch wieder diese Klimagerechtigkeit Initiative, die wir stark auch unterstützt haben. Und das ist natürlich etwas das feiert man relativ diskret und demütig, also ich jetzt persönlich.
Wir haben auch der Kanton dort begleitet und die Expo Milano, und haben dort den damaligen Staatspräsidenten, zu dem war sehr gutes Verhältnis hatten das haben wir dann auch anders bespielt, weil wir ein gutes Verhältnis haben, begleitet der Milan Agricultural Policy Pact zu unterschreiben. Basel war dann als eine der ersten Städte dabei, diesen zu unterzeichnen. Das gab dann wieder die politische Legitimation überhaupt deine Strategie für nachhaltige Ernährung für Basel zu schreiben, da hatten wir dann keine expliziten Rollen, weil wir dort auch nicht das Volumen haben und die Kapazitäten und manchmal auch die Kompetenzen, da muss man sich dann wieder zurückziehen, weil sonst überfordert man sich auch. Aber immer an katalytischen neuralgischen Punkten etwas beitragen und eigentlich ermöglichen, oder? Dass es in der Kantonsverwaltung überhaupt eine Stelle gibt für nachhaltige Ernährung, haben wir sicher auch etwas dazu beigetragen. Und dass es heute aktuell so hoch auf die Agenda ist wie noch nie, das ist natürlich schön ist sicher nicht nur uns zu verdanken, aber wir haben sicher was dazu beigetragen und freut uns sehr, weil wir haben noch viel vor.
Claire 24:04
Klar, es ist nicht am Ende, oder? Es gibt noch viel zu tun. Und wie machst du oder wie macht ihr weiter bei Rückschlägen? Weil du gesagt hast, natürlich gibt es Erfolge, aber manchmal sieht man auch, dass Sachen nicht funktionieren, oder ist man auch demotiviert. Also für dich persönlich und vielleicht auch für die ganze Organisation, was hat euch geholfen weiterzumachen immer dabei zu sein?
Bastiaan 24:26
Ich bin sehr selber stark geprägt von einem Lehrmeister, denn ich hatte: Marshall Rosenberg, Begründer der Gewaltfreien Kommunikation. Ich komme aus auch wirklich diesem Konflikt transformativen Hintergrund und aus dieser Arbeit und habe das für mich immer sehr klar jetzt in meinem persönlichen Engagement dabei gehabt, wie ich damit umgehe mit scheitern im engeren Sinn, weil das ist einfach, für mich ist scheitern eine sehr wichtige Komponente für Erfolg. Und wie gehen wir damit um? Da gibt es verschiedene Möglichkeiten und Übungen, die ich für mich selber immer wieder mache. Das eine ist die Übung, die nennt sich vermasseln. Also was mache ich, wenn ich es vermasselt habe, oder? Und ich kann das feiern, weil ich habe mich bemüht, ich habe das Beste gegeben, aber ich sehe jetzt könnte das vielleicht das nächste Mal besser machen und ich gebe mir mal Selbstempathie dafür, nehme mir einen Moment der Stille der Ruhe. Eigentlich eines meiner Mottos ist wirklich immer wieder: aus der Stille führen, in mir ruhend erwacht der Meister oder die Meisterin oder die Meisterschaft. Und so versuche ich auch auf der Ebene des Individuums also jetzt bei mir aber auch im Team aber auch der Organisation solche Momente einzubauen ganz bewusst methodisch, also in dem Sinn jetzt der Stille oder der Reflexion oder natürlich dann auch eine weitere Komponente wichtige ist immer die Wertschätzung, die Anerkennung, weil wenn man gemeinnütziger arbeitet, hat man meistens mit ehrenamtlichem Engagement zu tun. Das heißt du hast nicht diese Würdigung in Form von monetärer Vergütung. Du brauchst andere Elemente, wie wir uns gegenseitig würdigen, wie wir uns feiern, wie wir eben auch das Bedauern oder das Tauern feiern oder wie wir das machen, wie wir uns dort eben versuchen zu sehen und zu unterstützen und zu umarmen. Eine kleine Maßnahme, die wir z.B. haben wir nennen das Empathy Buddies. Das heißt jeder, der sich bei uns in der Organisation im engeren Kreise engagiert hat, wählt sich eigentlich eine Freundin, Freund, Kollegin, Kollege als Empathy Buddy, wo wir einfach persönliche Themen auch z.B. Rückschläge, muss nicht immer im großen Kreis dann diskutieren oder so, kann sein, dass es dann auch mal dorthin kommt, aber ich habe immer eine Person, wo ich mir meine Sorgen darüber austauschen kann, innerhalb von der Organisation, aber ganz private persönliche Sorgen. Und daraus sind die ich als sehr, sehr tiefe oder große Freundschaften entstanden, weil wir haben wirklich eine tolle Vertrauensbasis. Erträgt das manchmal im professionellen Sinnen einfach Menschen dazu zu nehmen und versuchen diese Kultur weiterzuführen, aber das ist noch mal ein schwieriger Spagat zwischen diesen freundschaftlichen Aspekten und der Professionalität.
Claire 27:15
Aber ich finde es super toll, das zu hören. Das ist das erste Mal, dass so ein Modell würde ich sagen auch im professionellen Setting läuft und das auch funktioniert, weil ich bin auch überzeugt, dass die Stille, die Reflektion das bringt eigentlich viel mehr als man denkt. Und heute sind wir immer am mehr, mehr, mehr, schnell, und schnell, und schnell, aber man braucht eigentlich Zeit. Alle Prozesse haben Zeit. Jetzt reden wir über Ernährung und Natur, es gibt da Zeit, es gibt Saisons, und das ist aber wichtig. Ich finde es mega faszinierend, dass ihr das auch integriert habt in der Organisation, also super.
Bastiaan 27:51
Wir haben wirklich von Anfang an immer ein kleines Budget für Weiterbildungen, und wir haben das immer einerseits für fachliche inhaltliche wie z.B. Gärtnerische und planerische Sachen gemacht, aber wir haben auch immer alle unsere Projektleiterinnen und das ganze Team eingeladen auch sich weiterzubilden in Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikationskompetenzen, soziale Kompetenzen, weil viele Projekte scheitern nicht primär an fachlich Mangel an Wissen über das gärtnerische sondern wie wir damit umgehen, wie wir uns wieder miteinander sprechen können, wie wir uns vielleicht konstruktive Kritik äußern können, wie wir überhaupt uns würdigen können und solche Sachen, oder wie wir auch einen Konflikt als eine Chance sehen und eigentlich dort das Potenzial ausschöpfen können. Wir haben das auch normalerweise nicht gelernt, nicht in der Schule, nicht bei den Eltern, nicht am Arbeitsplatz. Da haben wir einen großen Rückstand und da kann man jedenfalls etwas verbessern. Wobei ich auch noch sagen möchte an dieser Stelle, ich glaube heute relativ klar zu erkennen, dass sehr viele gemeinnützige Organisation oder NPOs a priori daran scheitern, dass es ein mangelndes Wissen gibt über NPOs und den gemeinnützigen Sektor a priori, weil er hat seine eigene Dynamik, oder? Menschen kommen, die sich engagieren wollen, kommen aus dem Beamtentum oder aus der freien Wirtschaft und überstülpen eigentlich diese Ideen und Konzepte in den gemeinnützigen Sektor, das funktioniert noch sehr beschränkt. Deshalb empfehle ich allen, die sich gemeinnützig engagieren in Vereinen oder wo auch immer, sich auch unter anderem mit der Metaebene Mitte Dynamiken des gemeinnützigen Sektor mit der Dynamiken von NPOs grundsätzlich auseinanderzusetzen. Da gibt es sehr gute Unterstützung, es gibt Vitamin B in der Schweiz, es gibt z.B. das Center for Philanthropic Studies an der Universität Basel. Sie geben eine Schriftenreihe hinaus und wenn man schon ein, zwei, drei von diesen Lektüren liest, dann hat man eine ganz andere Grundlage, wenn man das weißt, man kann es antizipieren. Gewisse Themen kommen immer, und im Normalfall, wenn man das nicht weißt gibt es Spannungen und dann kann es schon sein, dass man diesen Spannungen scheitert, weil man die Werkzeuge nicht wie man mit Spannungen umgeht, aber die Spannung kommen davon, dass wir uns nicht damit beschäftigt haben, wie der NPO-Sektor a priori funktioniert. Das wäre vermeidbar.
Claire 30:24
Jetzt, wenn wir sage ich es mal in die Zukunft schauen, also, vielleicht in die nächsten zwei bis fünf Jahren, was gibt es für Projekte oder wo siehst du oder wo seht ihr Urban Agriculture sich weiterentwickeln? Kannst du da etwas erzählen dazu?
Bastiaan 30:41
Es gibt sicher zwei Komponenten, die eine Komponente, die vielleicht klingt etwas langweilig oder ist etwas abstrakt, aber eine Organisation, auch eine NPO aber auch natürlich eine andere Organisation, braucht ihre Organisationsentwicklung, das ist eine innere Arbeit eigentlich vor allem. Aber klar inside-out, outside-in und wir sind ein bisschen einem heiklen Punkt, oder? Wir können jetzt weitermachen, wie bisher oder, weil jetzt ist gerade so ein Momentum in Basel auch mit dieser Abstimmung vom letzten Sonntag, aber viele verschiedene Aspekte, die zusammenkommen und dann müssten wir aber auch einen Schritt oder zwei vorwärts machen. Das ist eine wichtige aber zum Teil recht anspruchsvolle innere Arbeit, die man machen muss, diese Organisationsentwicklung oder Kompetenzaufbau, wie auch immer man es nennen will, und da müssen wir unsere Hausaufgaben machen. Oder einfach weitermachen wie bisher. Das ist aber eine Typfrage. Wir können das einfach noch zehn Jahre so weitermachen, aber dann lassen wir uns eigentlich links überholen bei vielem, was wir halt selber aufgegleist haben. Das ist auch okay grundsätzlich. Das ist einfach eine Typfrage, ob man dann da mitmachen will. Ich persönlich sicher nicht, weil das ist nicht meine Stärke ganz persönlich. Meine Stärke ist dort hinzugehen, wo die Herausforderungen sind und dort wirklich etwas zu entwickeln eigentlich innovativ etwas Neues zu entwickeln, ich bin absolut der Gründer Typ der Initiator und dann einfach ein running system interessiert mich überhaupt nicht, und ich brauche Herausforderungen damit ich das interessant finde.
Und daher die zweite Sache ist sicher eigentlich die Projekte, die laufenden Projekte weiter zu begleiten, neue Projekte aufzunehmen und die einfach weiter zu verbessern zu schauen, was kann man multiplizieren, wie kann man sich weiter besser unterstützen? Weil wir sind sehr gut die Projekte zu unterstützen das Startup Phase aber nachher in der nächsten Phase brauchen die Projekte andere Unterstützung. Dort sind wir noch nicht so gut aufgestellt. Wie können wir z.B. auch vielleicht uns etwas sicherer und stabiler finanzieren und auf der Ebene des ganzen Netzwerks aber auch in den Projekten, dass wir weniger abhängig sind. Das ist ein Beispiel. Ja, wie können wir einfach präsenter sein auch in den entscheidenden Gremien, die jetzt in Basel sicher am Etablieren sind? Und genau das letzte ist noch wie können gewisse Projekte einfach sicher Skalieren, also nicht um multiplizieren, sondern entsprechend gesund wachsen. Das ist relativ trockene Antworten, dann gibt es auch eine sehr kreative und wilde Antwort, das ist wirklich go crazy, oder? Es gibt, wie du das vorhin gesagt hast, es ist noch so viel möglich und da braucht’s auch eine Balance. Utopie, das Wort utopisch ist eigentlich eine nicht realisierbare Version der Zukunft und ich denke, wir haben ja auch immer wieder utopisch gedacht und einiges davon ist passiert. Aber wir haben so eine Brille, die wir machen mal anziehen, das ist unser Traum Brille und wenn wir dadurch schauen, dann sieht Basel natürlich ganz viel anders aus anders. Es ist ganz andere Klänge, andere Düfte, andere Pflanzen, anderes Stadtklima, und das kann man ganz weit und ganz wild denken. Und vieles davon ist vielleicht utopisch, aber sind wir ehrlich wie hat sich die Welt bisher verändert immer nur durch eine Idee und durch Menschen, die zusammengekommen sind und etwas getan haben und dann hat sich etwas verändert, oder? Das ist das, was wir einfach tun und uns weiterhin motiviert, und das ist im Kleinen aber sind viele kleine Dinge und wenn viele Menschen viele kleine Dinge tun, dann ist das mal sicher ein guter nächster Schritt.
Claire 34:19
Ich kann das nur bestätigen, ich sage sehr oft dream big and start small, oder? Wohin willst du gehen? Wie sieht das aus? Und dann ein Schritt nach dem anderen bist du zum Ziel an. Schlussfrage an dich, was würdest du jetzt empfehlen? Die Leute hören zu und sie denken „ah okay, es ist alles schön und fantastisch, aber wie kann ich jetzt hier auch bei mir im Alltag beitragen, dass ich auch an dieser nachhaltigen Ernährung oder Lebensmittelproduktion, dieses ganze Ökosystem, auch beitragen in meinem Alltag?“ Was würdest du empfehlen? Wo können die Leute anfangen?
Bastiaan 34:52
Ja, das ist eine sehr große Frage. Es gibt natürlich hunderte Möglichkeiten zum Anfang. Ich wähle jetzt einfach relativ intuitiv, ich habe nicht einfach seine Top 3, die ich jedes Mal raushaue, weil die Frage kommt ja regelmäßig, aber ich habe mich bisher geweigert einfach so eine Top 3 zu haben. Aber aus dem Bauch aus würde ich sagen, mit jeder Mahlzeit kannst du sehr viel verändern. Das sich einfach schon nur mal bewusst machen ist ein gigantischer kleiner Schritt. Und das geht natürlich dann weiter bei jedem Einkauf, da kann man auch schauen wo gibt es Alternativen? Natürlich kann man auch ganz klassische Sachen machen, wo kann man saisonaler Essen, wo kann man regionale Essen, wo kann man food waste vermindern, wo kann man clever kochen und die Sachen vielleicht am nächsten Tag auch nochmals verwenden, und solche Sachen. Und dann natürlich kann man sich einfach in dem Bereich mal weiterbilden und etwa ein bisschen recherchieren, oder etwas dazu lesen, oder was auch immer. Und dann letztlich kann man auch einfach aktiv werden mal vorbeikommen und vorbeischauen, in jeder Stadt gibt es engagierte Menschen und es braucht genau Menschen, wie dich und dich und dich und dich und jeden braucht von uns, der eine Veränderung machen will und der beste Tag damit zu starten ist jetzt und let’s do it !
Claire 36:27
Ganz genau der beste Tag zu starten ist jetzt. Mehr Motivation, um sich zu engagieren für eine Veränderung braucht man nicht würde ich sagen. Wenn ihr noch mehr über Urban Agriculture Basel erfahren möchtet, dann schaut euch Ihre Website an auf urbanagriculturebasel.ch, den Link findet ihr in der Beschreibung dieser Folge. Nimmt euch auch die Zeit unsere vierteilige Serie über nachhaltige Ernährungssysteme zu hören in den Folgen 47 bis 50, um alles über weitere tolle Menschen zu erfahren, die sich auf unterschiedlichen Ebenen für nachhaltige Lebensmittel engagieren. Vielen Dank, dass ihr heute zu gehört habt bis zur nächsten Folge.
Take care of yourself, stay well, and stay inspired!